In unserem Bemühen um eine gute Qualität der pädagogischen Arbeit ist die oberste Prämisse, die strahlenden Gesichter der Kinder. Alle weiteren unten aufgeführten Ziele ordnen sich diesem unter bzw. wirken zielgerichtet diesem bei. Im Mittelpunkt steht unser Interesse am Kind mit seinen Bedürfnissen, Stärken und Interessen. Bei all unserem Tun ist die persönliche Zuwendung, das sich Zeit nehmen und das Vertrauen schaffen ein wichtiger Grundsatz.
In der Ganztagsschule ist der Nachmittag fest in den schulischen Ablauf mit einem klaren Bildungsauftrag integriert. Auch die unterrichtsfreie Zeit ist Teil dieses Auftrags mit dem Ziel der ganzheitlichen Förderung des Kindes. Im spielerischen Ausgleich zur „Schule“ erwerben, erweitern und vertiefen die Kinder ihre Kompetenzen.
Dabei tauchen in unserer Konzeption immer wieder folgende Begriffe auf:
· Mittagsband
· Kompetenztraining
· Interessenszeiten / Bewegungszeiten / Gruppenzeiten
· AG Angebote
Mittagsband
Im Mittagsband nehmen die Kinder in der Gruppe mit Ihrem Erzieher das Mittagessen ein. In der restlichen Zeit des Mittagsbandes hat das Freispiel seinen Platz.
Kompetenztraining
Im Kompetenztraining können die Kinder sowohl fachliche, soziale als auch persönliche Kompetenzen trainieren. Das Arbeiten an Lernplänen spielt dabei eine große Rolle, jedoch stehen auch das gemeinsame Lernen, Lernen in Deutsch- und Mathezimmern und vieles mehr auf dem Programm. Die Kompetenzzeit wird außer freitags immer von einer oder mehreren Lehrkräften gemeinsam mit der Erzieherin durchgeführt.
Interessenszeiten / Bewegungszeiten / Gruppenzeiten
Interessen/Freiraum/Freispiel
Wir wollen den Kindern hier die Möglichkeit bieten sich ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend zu entfalten. Schule wird somit nicht nur zur Lehrinstitution, sondern fungiert gleichzeitig als Treffpunkt für Freunde und als Raum für diese eigene Entfaltung. Kinder agieren als Konstrukteur ihres eigenen Bildungsprozesses. Das bedeutet, dass ein Kind unterbewusst meist schon am besten weiß, welche Inhalte im Moment größere Bedeutung haben als andere. Für uns erwächst daraus der Anspruch den Kindern möglichst viel Raum dafür einzuräumen. Kinder „erobern“ sich durch das Spiel ihre eigene Lebenswelt, hierbei ist von der pädagogischen Seite wichtig, dass dieses Spiel frei ist und ihm eine intrinsische Motivation zu Grunde liegt. Kinder lernen meist am besten durch eine spielerische Auseinandersetzung mit der Thematik. Das gilt sowohl für die klassischen Wissensbestände als auch für die sogenannten „Softkills“. Zu diesen zählen beispielsweise Sozialkompetenzen, das Ansprechen der eigenen Frustrationstoleranz und die Fähigkeit der Selbstreflexion. Diese Entwicklungsprozesse sind in einem schulischen Kontext nicht immer ganz einfach zu vermitteln, wenn sich das Kind jedoch als selbsttätig wahrnehmen kann erhöht dies sowohl die intrinsische (innere, aus sich selbst entstehende) Motivation als auch die Ich-Stärke. All diese Punkte sind wichtig für die gesunde und ganzheitliche Entwicklung des Kindes und spielen in unserem Tun eine große Rolle. Wir sehen uns dabei als Spielpartner und nicht Animateure und geben nur bei Bedarf richtungsweisende Impulse.
In dieser Zeit stehen den Kindern verschiedene Räume und Angebote zur Verfügung:
· Bauen und Konstruieren
Mit dem Angebot von verschiedenen Bau und Konstruktionsmaterials wollen wir den Kindern Raum geben, Ihre Stärken auszuleben und weiterzuentwickeln. Kinder brauchen eine Umwelt in der sie erleben wie durch ihr Tun neues entsteht. Sie können ihre Ideen konstruktiv einsetzen und es entsteht Lust am eigenen Wissen und der Umsetzung. Durch das Ausdenken eigener Konstrukte werden sowohl Kreativität wie auch Phantasie gefordert und damit auch gefördert. Beim Bauen und Konstruieren erwerben die Kinder vielfältiges Wissen: Sie lernen physikalische Gesetzmäßigkeiten bzw. Statik kennen und erfassen diese intuitiv. Das Prinzip von Ursache und Wirkung und die räumliche Zuordnung werden erfahrbar. Außerdem wird insbesondere die Feinmotorik differenziert und weiterentwickelt.
· Brettspiele
Ein ausgesuchtes Brettspielangebot steht den Kindern hier zu Verfügung. Das Regeleinhalten, das Spiel zu Ende spielen, Freude am Gewinnen aber auch das Üben der eigenen Frustrationstolerenz beim Verlieren stehen neben dem Spaß am Spiel hier im Mittelpunkt.
· Kreativität
Voraussetzung für die Stärkung von Kreativität und Phantasie sind Freude am eigenen schöpferischen Tun und die Neugierde. In unserer Kreativabteilung werden beim freien Tun sowie bei gestalterischen Projekten u.a. folgende Ziele verfolgt: die Kinder fördern die Augen- Hand Koordination und ihre Feinmotorik, es werden Kenntnisse von verschiedenen Handwerkstechniken vermittelt und die Anwendungsmöglichkeiten der unterschiedlichen Materialien, strukturiertes handeln ( vorbereiten, einzelne Schritte durchführen, aufräumen) sowie ein ergebnisorientiertes Tun und Ausdauer.
· Rollenspiel
In unserer Rollenspielabteilung haben die Kinder in erster Linie viel Spaß. Durch das schlüpfen in verschiedenen Rollen können z.B. Unsicherheiten abgebaut werden oder Erlebtes kann verarbeitet werden. Sich in andere Menschen oder Situationen einzufühlen fördert die Empathiefähigkeit. Neben dem Ideenreichtum werden das soziale Miteinander und die Kommunikationsfähigkeit gefordert und gefördert.
Bewegung
Bewegung ist für Kinder ein elementares Bedürfnis und bereitet ihnen große Freude. Frische Luft und der damit verbundene Ausstoß von Dopamin verbessert das allgemeine Wohlbefinden der Kinder deutlich. Auch dafür muss neben dem Mittagsband und dem Sportunterricht auch im Nachmittag Raum geschaffen werden. Neben dem freien Bewegungsdrang wird dem sozialen Miteinander in Kooperation-, Wettbewerb- und Geschicklichkeitsspielen Rechnung getragen. Durch Bewegung erwirbt das Kind Wissen über seinen Körper und entwickelt ein Gespür für seine Fähigkeiten. Nur so kann es ein positives Körpergefühl entwickeln, welches ihm die Grundlagen für eine gesunde körperliche, soziale, psychische und kognitive Entwicklung bietet.
Die Gruppe
Soziale Kompetenzen können umso besser ausgeprägt werden je früher Ihnen Raum zu Entfaltung gegeben wird. Dies ist besonders in der Ganztagsschule möglich, in der die Kinder länger zusammen sind, länger zusammen lernen, spielen und kommunizieren können. Soziale Kompetenzen umfassen die Gesamtheit der individuellen Einstellungen und Fähigkeiten jedes einzelnen. Hierbei werden die eigenen Handlungsziele mit den Einstellungen und Werten der Gruppe verknüpft. Die Gruppe hilft demnach Kompetenzen wie das Selbstwertgefühl, das Selbstvertrauen, die Eigenverantwortung und die Selbstdisziplin zu stärken. Des Weiteren stehen Teamfähigkeit, Kooperation, Motivation und Konfliktfähigkeit im Fokus. Doch auch die Achtung vor den Mitschülern, Hilfsbereitschaft, Kompromissbereitschaft, Kritikfähigkeit, Toleranz, Respekt und Wertschätzung sind Werte welche das Sein und Wirken in der Gruppe vermittelt. Zu guter Letzt spielen die sozialen Komponenten des pädagogischen Personals mit der Verantwortung, Konsequenz und Vorbildfunktion eine wichtige Rolle in gruppendynamischen Prozessen.
AG-Angebote
An zwei Tagen in der Woche können die Kinder entsprechend Ihren Neigungen AGs besuchen. Dazu kooperieren wir mit vielen außerschulischen Partnern wie z.B. Musikschule Tonkultur, Badisches Konservatorium, der ASV Durlach u.v.m. Unterstützt wird dieses abwechslungsreiche AG-Programm durch zuverlässige und engagierte Jugendliche der benachbarten weiterführenden Schulen. Diese Jugendlichen übernehmen die Leitung einer AG. Für die Schüler der Schloss-Schule entsteht so ein außergewöhnliches Nachmittagsprogramm.
Im Ganztag, wie auch in unserer gesamten pädagogischen Arbeit ist uns die Beteiligung der Kinder wichtig:
Partizipation
Kinder haben ein Bedürfnis beteiligt zu werden. Sie in Diskussions-, Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse entsprechend ihren Kenntnissen und Fähigkeiten einzubeziehen ist uns deshalb ein Anliegen. Thematisch und zeitlich begrenzte Beteiligungsprojekte und deren Reflexion ist deshalb Teil unserer Arbeit. Die soziale reife mit dem Wertschätzen der eigenen und fremden Interessen und deren Differenzierung, Verantwortung und Konsequenz für das eigene Tun, Reflexion und Fairness sind nur einige Ziele der gelebten Partizipation. Doch das wichtigste ist dass sich die Kinder ernstgenommen fühlen. Den eigenen Bedürfnissen Nachgehen, spüren was ich gerade brauche ist für Kinder ein wesentlicher Teil ihrer Entwicklung. Um dem Nachzugehen haben wir die Interessenszeit integriert. In diesen Zeiten entscheiden Kinder frei ihre Spielart, den Spielpartner und Spielort.
Pädagogische Qualität
In regelmäßigen Teamstunden, Gesprächen und Beobachtungen reflektieren wir unser Tun um pädagogische Qualität zu erreichen, sichern und kontinuierlich zu verbessern. Zielgerichtete und regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen und Fachkonferenzen tragen ihren Teil dazu bei. In der Kontextqualität stehen wir mit internem (Lehrer, Schulsozialarbeit) und externem (päd. Fachberatung des Schul- und Sportamtes) Fachpersonal im ständigem Austausch, sowie der Kooperation mit dem Kinder und Jugendhaus und der Stadtbibliothek.
Für Ihre Anregungen, Fragen, Kritik und Lob steht Ihnen unser Erzieherteam der Schlossschule jederzeit gerne zu Verfügung.